Letzte Woche bin ich mit meinen Hunden durch unser Wohngebiet gelaufen. Als hinter einem Auto ein Hund vorkam nutzte mein Rüde meine Unaufmerksamkeit und machte einen Satz nach vorne in die Leine. Ich holte die Leine ein und packte ihn mit meinen Händen wieder hinter mich...soweit so gut, blöd nur, dass der Kerl dabei schrie wie am Spieß. Das lockte eine Nachbarin mit dem Kommentar "tun sie dem Hund nicht weh" ans Fenstern und ich kam mit der Frau ins Gespräch. Nach meiner Erklärung, dass der Hund präventiv schreit um mein Verhalten zu manipulieren war die Verwunderung erst mal groß - können Hunde das überhaupt? JA! Hunde sind hochsoziale Lebewesen, wir trauen ihnen zu den Blutzucker beim Menschen zu riechen, Epilepsieanfälle frühzeitig zu bemerken und blinde Menschen durch die Straßen zu führen, aber nicht unser Verhalten zu beeinflussen?
Googelt man die Definition von Manipulation findet man Folgendes: "undurchschaubares, geschicktes Vorgehen, mit dem sich jemand einen Vorteil verschafft, etwas Begehrtes gewinnt"...ganz ehrlich, Hunde sind MEISTER darin. Fangen wir an mit:
- Hund steht vor der Gartentür...Mensch macht die Tür auf
- Hund winselt um 17 Uhr, es ist schließlich Zeit für Futter...Mensch steht vom Sofa auf und stellt den Napf hin
- Hund schaut ganz lieb und bettelt mit der Pfote...Mensch holt den Keks aus der Tasche
- Hund 1 rennt bellend zur Tür, um Hund 2 von seinem Lieblingsschlafplatz zu locken, um dann sofort umzudrehen und sich auf den Schlafplatz von Hund 2 zu legen
- Hund fährt mit dem Maul Richtung Mensch weil dieser den Hund gerade festhalten will und zack...Mensch zieht die Hand zurück und lässt den Hund los
- aber eben auch, Mensch will den Hund einschränken, der Hund schreit, weil er gelernt hat, dass dann die Menschen mit ihrem Vorhaben aufhören, da die Gesellschaft drum herum kritisch schaut.
Tja und was machen wir jetzt? Manipulatives Verhalten erkennen, darüber schmunzeln, versuchen sich nicht manipulieren zu lassen und sich beim Hund bedanken, dass er es mal wieder geschafft hat mit seiner Schreierei alle Blicke auf sich zu ziehen :).
Liebe Grüße gehen raus an die Nachbarin, die sich die Zeit genommen hat meine Erklärung anzuhören und diese nachzuvollziehen.
Zu der Frage, ob es überhaupt notwendig ist Hunde einzuschränken und z. B. festzuhalten oder das Pöbeln an der Leine zu unterbrechen, dazu gibt es bald noch einen Blogartikel.
Comentarios